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Die Speicherung von Metadaten in der Bilddatei selbst hat Vor- und Nachteile:
Pro
"Wo war das nochmal?", "Was haben wir da gemacht?" "Wen haben wir da aufgenommen?", "Wie
heißt das Ding da auf dem Bild?"
Bei zufällig entstandenen Bildern lassen sich mit Hilfe von Metadaten nachträglich leicht die
Begleitumstände feststellen, die so nicht im Bild erkennbar wären.
Einige Bilddatenbanken können diese Metadaten erkennen und in ihren Index übernehmen. Umgekehrt bedeutet ein Dateifehler der Datenbank oder der Wechsel zu einem anderen System nicht den Verlust der Metainformation, da diese bei einem neuen Aufbau der Datenbank wieder automatisch aus den Bildern oder XMP-Dateien erstellt werden können.
Wenn die Bilder zur Dokumentation dienen, z.B. bei Sachverständigen, lässt sich ihre Entstehung mit den Metadaten nachweisen.
Contra
Die Bilddatei selbst wird genutzt und je nach Verfahren verändert. Da die verwendete Software in diesem Workflow nicht vom gleichen Anbieter stammt, muss immer mit Inkompatibilitäten und einem erhöhten Risiko bei der Datensicherheit gerechnet werden.
IPTC-Daten können beim Konvertieren -je nach Software- automatisch in die anderen Formate übertragen werden, wodurch unautorisierte Personen Zugriff auf möglicherweise vertrauliche Informationen bekommen können, beispielsweise:
Die Kunden und Wettbewerber eines Immobilienmaklers können dessen Objekte anhand des Bildes auf seiner Webseite identifizieren
Ein Naturfotograf macht sein Revier zum Trampelpfad für Fototouristen
Der Online-Bilderdienst gehört zu einer Firma, die schon öfter mit eigenwilligem Verständnis von Datenschutz und Privatsphäre aufgefallen ist. Und vielleicht erinnert sich mancher noch an die Zeit, als es die DDR gab. Da wurden Bundeswehrangehörige gewarnt, ein bestimtes Bildlabor zu nutzen, da hier die Stasi alle Bilder aus dem Westen sichtete.
GeoSetter bietet mehrere Möglichkeiten an, Metadaten (hier sind nicht nur GPS-Daten gemeint, die in der EXIF-, IPTC- und XMP-Struktur abgelegt werden) zu speichern:
Als eigene Datei im XMP-Format. Zu einer Bilddatei IMG_1234.CR2 wird dann die Datei IMG_1234.XMP erzeugt, welche die Metadaten enthält. Die wesentlichen Punkte sind:
Die Bilddatei selbst wird nicht verändert.
Die XMP-Dateien sind vergleichsweise klein und können schnell gelesen werden. Dies kann bei der Suche auf langsamen Medien (insbesondere CD/DVD/BD) oder bei sehr großen Datenmengen (mehrere 10.000 Bilder, die durchsucht werden müssen) besonders vorteilhaft sein.
XMP ist ein Standard, der unabhängig vom Format der Bilddatei ist.
Wenn gleichnamige Dateien existieren, z.B. IMG123.JPG, IMG123.CR2 und IMG123.TIF ist die Zuordnung der XMP-Datei nicht mehr eindeutig.
Beispiel: Der Nutzer fotografiert das Bild IMG_1234.CR2, konvertiert es in IMG_1234.TIF um es zu bearbeiten und exportiert es dann in IMG_1234.JPG um es an einen Kunden weiterzugeben. Eine IMG_1234.XMP Datei wäre nicht mehr dem richtigen Bild zuzuordnen. Es kann sinnvoll sein, in allen 3 Dateien unterschiedliche IPTC-Beschreibungen zu pflegen, z.B. Seriennummer der Kamera und eigene Notizen zu den Rechten nur im RAW, kundenspezifische Informationen nur im TIF, Rechnungsnummer und Art der Übermittlung nur im JPEG.
Die Daten werden in der Bilddatei selbst (inline) gespeichert. Dies ist in sofern bemerkenswert, als das Canon-Bildformat CR2 proprietär ist und, im Gegensatz zu einem Standardformat wie JPEG, von Canon jederzeit verändert werden kann. Die wesentlichen Punkte sind:
Die Metadaten können nicht verloren gehen, sie werden zu einem Teil der Bilddatei. Dies ist besonders bei rechtlich relevanten Hinweisen, z.B. Urheberrechtsvermerk, vorteilhaft.
Speziell Canons RAW-Konverter 'Digital Photo Professional' zeigt diese Metadaten an und überträgt sie bei der Konvertierung von CR2-Dateien auch an die TIFF oder JPEG-Dateien.
Beide Optionen können auch kombiniert werden. Dies vereint die wesentlichen Vorteile der anderen beiden Methoden.
Hinweis:
Wenn in die Bilddatei gespeichert wird, legt Geosetter EXIF, IPTC und XMP-Daten ab. Genaugenommen stehen diese drei Begriffe für standardisierte Datenstrukturen, die Container für Daten zur Verfügung stellen. EXIF, IPTC und XMP sind Metadaten, also Daten, welche Struktur und Inhalt von Daten (wie Belichtungszeit, Blende, Ort, ...) beschreiben.
In der folgenden Beschreibung wird nur die Speicherung der Metadaten in der Bilddatei verfolgt. Falls sich später daraus ernste Probleme ergeben sollten, zeige ich allerdings noch, wie daraus nachträglich XMP-Dateien erzeugt werden können.