Wer seinen Rechner etwas intensiver nutzt, kommt um regelmäßige Updates nicht herum. Doch mit den Updates kommen auch fürsorgliche Programme und Dienste, die sich -teilweise ungefragt- im Hintergrund einnisten, Rechenzeit kosten und im schlimmsten Falle unkontrolliert Verbindungen zu fremden Servern aufbauen. Vielleicht haben es die Programmierer gut gemeint, tatsächlich entmündigen Sie oft die Nutzer, weil sie keine Wahlmöglichkeit lassen. Windows kennt die REG-Dateien, mit denen per Doppelklick (ab Vista auch noch mit Admin-Bestätigung) die Registrierung geändert werden kann – sofern man selbst Admin-Rechte hat. Die folgenden kleinen Schnipsel beseitigen einige Störenfriede und schaffen mehr Nutzen:
Mit jeder Installation des Adobe Acrobat Readers wird ein automatisch startender Speed-Launcher eingerichtet, der den Start des Acrobat Readers beschleunigen soll. Seit Version 9 wird auch das Programm 'AdobeARM' automatisch mitgestartet. KeinAdobeAutostart.reg entfernt beide Autostart-Einträge. Doch leider reicht das noch nicht, denn sowohl die Datei C:\Programme\Adobe Reader 9.0\Reader\AcroRd32Info.exe als auch C:\Programme\Gemeinsame Dateien\Adobe\Updater6\Adobe_Updater.exe werden gelegentlich auch vom Acrobat aufgerufen, sie sollten jeweils durch einen Dummy ersetzt werden (siehe Beschreibung des Skripts unten) und das Verzeichnis C:\Programme\Gemeinsame Dateien\Adobe\ARM\ kann umbenannt werden.
Der Adobe Flash Player ist ebenfalls so ein Quälgeist. Im Verzeichnis C:\WINDOWS\system32\Macromed\Flash\ sollte die Datei NPSWF32_FlashUtil.exe durch einen Dummy ersetzt werden (Skript siehe bei Download)
Auch ein neues Java Runtime Environment legt einen Autostart für den Updater und einen Dienst an, der automatisch gestartet wird. KeinJavaStart.reg deaktiviert den Dienst und löscht den Autostart des Updaters.
In Office 2000 erscheint nach der 10. Benutzung der Zwischenablage ein Dialog, mit dem auf die begrenzte Kapazität hingewiesen wird. Wem dieses fürsorgliche Mitteilungsbedürfnis zu nervig ist, der kann die in der MS Knowledgebase beschriebene Abhilfe per Doppelklick auf Office2000Zwischenablage.reg deaktivieren.
Wenn mit MS Config unter XP und Vista Autostart-Einträge und Dienste bearbeitet wurden, legt das Programm im Autostart einen Aufruf an, damit es sich noch einmal nach dem Neustart meldet. Das Problem entsteht für Benutzer mit einfachen Rechten, denn wenn die Meldung bei ihnen hochkommt, kann das Programm die Registry nicht mehr ändern und erscheint bei jedem Start auf's neue. Also sofort nach der Nutzung von MS Config die Datei MsConfigOK.reg klicken.
Die vermutlich überflüssigste Taste ist meiner Meinung nach die fESTSTELLTASTE, weil man sie zu häufig erwischt und darunter vor allem bei der Eingabe von Passwörtern leidet. Mit FeststellerZuUmsachalt.reg wirkt die Taste wie eine normale Umschalttaste.
Wer im System-Tray auf die Uhr klickt, kann im Dialog nicht nur Datum/Uhrzeit ändern, sondern auch eine automatische Zeitsynchronisation einstellen. Standardmäßig kennt Windows zwei Zeitserver in den USA. Wer lieber dem amtlichen deutschen Zeitservice der PTB vertraut, der kann mit ZeitSyncPTB.reg dem Windows Zeitserver die 3 PTB-Server mitgeben und automatisch auf einen PTB-Server setzen.
Der Formeleditor lief in Office 97 noch in einem eigenen Fenster, bevor seit Office 2000 im Text editiert werden muss. Das eigene Fenster hat für den Formelvielschreiber aber einen großen Vorteil: Man kann zwei Formeln in zwei Fenstern öffnen und über die Zwischenablage Inhalte austauschen. FormeleditorOffice2000.reg schaltet das Fenster wieder ein. Der Formeleditor legt seine Einträge in der Registry erst nach dem ersten Aufruf an, vorsichtshalber sollte der Formeleditor vor dem Aufruf der REG-Datei wenigstens einmal gestartet werden.
Die kleinen *.reg-Dateien habe ich alle in einem ZIP-Archiv zusammengefasst. Zusätzlich ist die Datei ErsetzeDurchDummy.vbs enthalten.
Anleitung für die *.reg-Dateien:
Archiv entpacken
Wenn eines der oben genannten Probleme auftritt, einfach auf die genannte *.reg-Datei doppelklicken
Die Bestätigungsdialoge in Windows mit OK quittieren
Die Datei ErsetzeDurchDummy.vbs ist ein Visual Basic Skript, welches von jeder Windows-Version ab Win 2000 ausgeführt werden kann. Es ändert den Namen einer Datei und ersetzt sie durch eine leere Datei ohne Funktion. Damit können Quälgeister ausgetrickst werden, die nach einer Datei suchen, aber nicht die Eigenschaften der Datei prüfen.
Das Skript ist kommentiert und kann mit jedem normalen Texteditor vor der ersten Benutzung auf die Nützlichkeit seiner Arbeit überprüft werden. Normalerweise läuft ein VBS (Visual Basic Script) auf einem Windows Betriebssystem ab Windows 2000 immer. Mit Werkzeugen wie xp-Antispy und durch Direktive des Administrators ist es allerdings möglich, die Ausführung von VBS abzuschalten. Wenn es also nicht läuft, bitte solche Einstellungen prüfen oder den Admin fragen.
Anleitung für ErsetzeDurchDummy.vbs
Archiv entpacken
ErsetzeDurchDummy.vbs je nach Anwender in das Verzeichnis C:\Dokumente und Einstellungen\[Anwender]\SendTo\ kopieren. Dadurch wird es im Menü 'Senden an' sichtbar.
Um eine Datei durch einen wirkungslosen Dummy zu ersetzen, werden im Windows Explorer eine oder mehrere Dateien markiert → rechte Maustaste → Senden an → ErsetzeDurchDummy.vbs
Die markierte(n) Datei(en) werden nach dem Muster #n#Dateiname.Ext umbenannt und neue Dateien mit dem alten Namen Dateiname.Ext erstellt. Die neuen Dateien haben die Größe 0 Bytes und die Dateiattribute System, Versteckt und Nur-Lesen sind gesetzt. Viele Programme prüfen nur, ob die Datei vorhanden ist, nicht aber, ob sie richtig ist.